Schloss und Kirche befinden sich in unmittelbarer Nähe. Von beiden Einrichtungen können Sie durch Feld und Wald auf den Keulenberg, Höhe 413m, wandern. Unser "Keulenberg" ist die höchste Erhebung zwischen Dresden und Schweden. Von Oberlichtenau erreicht man den Gipfel in 45 Minuten bei einer gemütlichen Wanderung durch einzigartige Natur. Steinwälle von Hutungen mitten im Wald zeugen von einer vor 200 Jahren praktizierten Viehhaltung von Schweinen und Schafen. Eine 1,5 ha große Hutung auf der Westseite des Berges zählt zu den größten dieser Art in Sachsen. Neben einer Vielzahl von Wanderwegen gibt es den Radfernwanderweg "Sächsische Städteroute", eine Route zum Nordic Walking Park in der Laußnitzer Heide, den Liederweg und ausgeschilderte Reitwege. Einige Schutzhütten und Bänke laden zur Rast ein. Auf dem Gipfel stehen die Reste eines hexagonalen Jagdschlösschens, erbaut im Jahre 1733.
Gruppen können auf dem Gipfel im Lindengarten bei Selbstverpflegung kostenfrei picknicken. Nebenan können sich Kinder auf einem Bewegungsparcours austoben.
Der öffentlich zugängliche Aussichtsturm bietet bei entsprechender Wetterlage gute Fernsichten bis zum Erzgebirge, Oberlausitzer Bergland und den Kraftwerken in Brandenburg und Sachsen.
Der Ortsteil Oberlichtenau
Oberlichtenau wurde um 1346 erstmals in einer Urkunde der Meißner Bistumsartikel erwähnt. 1495 errichtete man vermutlich die erste kleine katholische Kapelle, die um 1654 durch eine Kirche mit Dachreiter ersetzt wurde. Um 1724 wurde durch den Grafen Holtzendorff das Barockschloss erbaut, welches noch heute durch seine Schönheit und Beispiellosigkeit viel Anreiz zu kulturellen Aktivitäten bietet. Im Jahre 1862 wurde auf dem Gipfel des Keulenberges ein Gasthaus errichtet, das um 1925 durch den Bau eines Aussichtsturmes ergänzt wurde. Diese und noch andere Sehenswürdigkeiten laden ganz herzlich zu einem Besuch unserer Heimat ein. Vor allem die Ausstattung mit den wichtigsten öffentlichen Einrichtungen in Verbindung mit der Lage und einem regen Vereinsleben macht Oberlichtenau auch zu einem begehrten Wohnort. Seit 2009 gehört Oberlichtenau als Ortsteil zu Pulsnitz.
Das Barockschloss
Idyllisch gelegen am Fuße des Keulenberges liegt eingebettet in einen ca. 4 ha großen Park in englisch-französischem Stil das um 1730 erbaute Barockschloss. Graf von Holtzendorff, welcher hohen Sinn für Kunst und Harmonie zeigte, ließ das jetzige spätbarocke Gebäude errichten. Zum Gesamtensemble gehörten eine eigene Brauerei, Brennerei, eine Gärtnerei sowie landwirtschaftliche Nutzflächen. Mehr als 30 Schlossherren folgten. Die bekanntesten sind wohl Graf Heinrich von Brühl sowie eine Schwiegertochter der Gräfin Cosel, die umfassende bauliche Veränderungen am Schloss und im Dorf vornehmen ließen. Nach Beendigung des Krieges wurde es seit 1948 bis 2005 als Kinderheim genutzt. Herzstück des Hauses ist ein sehr schöner barocker Festsaal, welcher 1988 umfassend saniert und fortan für Trauungen, Konzerte und festliche Anlässe genutzt wurde.
Seit Ende 2008 gehört das Schloss Ank und Harm Holthuizen und sie öffnen ihre Türen gern für Besucher. Sie renovierten bereits große Teile des Schlosses. Mit neuen Konzertreihen, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen begeistern sie die Gäste. Gern stellen sie den Festsaal und den Gartensaal zur Nutzung zur Verfügung. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es ebenfalls im Schloss und so werden nicht nur Trauungen, sondern auch Hochzeitsfeiern im barocken Ambiente immer beliebter.
Der Schlosspark
Der wunderschön angelegte Schlosspark lädt zum Spazieren und Verweilen ein. Flaniert man im übersichtlich angelegten Wegenetz entlang, findet man überall Orte der Ruhe und Besinnung. Der vorhandene Baumbestand und der kaskadenförmig angelegte Zufluss zum Schlossteich unterstreichen den romantischen Charakter des Parks. Zahlreiche Sandsteinplastiken und Puttenfiguren gehören zu den Hauptbestandteilen der barocken Parkanlage.
Bei lauen Temperaturen kann man der Fontäne im Spiegelsee und den Wasserspielen der Brunnenanlage zuschauen. Eine terrassenförmige Abstufung des südlichen Parkteils führt zu einer theaterartigen Anlage. Die gesamte Brunnen- und Treppenanlage aus Sandstein wurde 2001 funktionstüchtig saniert und bietet somit ein sehr schönes Ambiente. Kulturelle Höhepunkte finden jährlich vor der Kulisse des Schlosses statt.
Im Juni 2005 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Schlossgärtnerei ein Bibelgarten vom Christlichen Verein eröffnet. Dargestellt werden Elemente aus dem Lebensalltag der Menschen in biblischen Zeiten - vorrangig während des Römischen Reiches und früher. Das sind im Einzelnen: Steinbruchtechnik, eine Olivenpresse, eine Weinkelter, römische Kreuze, ein altisraelitischer Altar, eine nachgebildete Grabstätte, ein Schafstall, eine Tenne, ein Beduinenzelt, ein Wachturm, ein Brunnen und ein Backofen.
Zum einen lässt sich anhand der dargestellten Elemente deren Funktionsweise erklären, womit der Besucher den Eindruck vom Lebensalltag in alter Zeit bekommt. Zum Anderen greifen viele Gleichnisse und Geschichten der Bibel diese Elemente thematisch auf und werden durch das Erleben des Bibelgartens verstehbar oder vorstellbar. Der Besucher wird interessante Gemeinsamkeiten, aber auch gravierende Unterschiede zwischen jüdischem und christlichem Denken entdecken und ein Besuch wird sich nicht nur für religiös gebundene Zeitgenossen lohnen.
Das Freilichtmuseum wurde in den letzten Jahren um eine byzantinische Basilika und einen Zeitstrahl zur Darstellung der 5770-jährigen jüdischen Geschichte im Kontext mit unserer Heimat erweitert. Zum Tag des offenen Denkmals 2010 wurde eine umfangreiche Ikonenausstellung eröffnet, zwei Jahre später die restaurierte Bibelgartenscheune als Besucherzentrum. Hier befindet sich eine Ausstellung über das Land Israel mit einem großen Panoramabild der Altstadt von Jerusalem.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Bibellandes Oberlichtenau.
In der Dorfmitte von Oberlichtenau befindet sich ein liebevoll rekonstruiertes Fachwerkhaus. In diesem betreibt der ortsansässige Imkerverein ein kleines Bienenmuseum mit Lehrbienenstand für den Imkernachwuchs. Die Bienenzucht und der Nutzen dieser Arbeit werden an historischen Exponaten so vorgestellt, dass auch ein Laie einen Überblick bekommt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Imkervereins Oberlichtenau e. V.