Die westlich des Marktplatzes gelegene evangelische Stadtkirche St. Nicolai war ursprünglich ein gotischer Bau und fand bereits 1473 erste Erwähnung. Mehrmals fiel sie den Flammen zum Opfer. Trotz mehrfacher Umbauten behielt sie das spätgotische Schiff und dazu eine barocke Innenausstattung aus dem Jahr 1745, markant ist die noch ältere Kanzel. Später stiftete die Pulsnitzer Töpferinnung den Altar und gestaltete den Taufstein. Von der Orgel, 1779 von den Gebrüdern Pfützner in der Art der Silbermannorgel erbaut, blieb nur der Prospekt erhalten und die 1910-12 neu gebaute Orgel wurde 1988/89 restauriert.
1995 erfolgte eine umfassende Innenrenovierung der Kirche, 1998 wurden Turmspitze und Fassade erneuert, seither erstrahlt sie im neuen Glanz. Die Kosten übernahm die Margarete Wübbens geb. von Helldorff-Stiftung, die Wolfgang Wübbens nach dem Tod seiner Ehefrau Margarete geb. von Helldorff gründete. Sie war die Tochter der letzten Patronatsherrin der Kirche. In den Folgejahren übernahm die Stiftung weitere Kosten. So ließ sie 2007 die drei neuen Glocken für den Turm der Kirche in Lauchhammer gießen.
Im Rahmen eines großen Festes erfolgte am Sonntag, dem 18. März die Glockenweihe auf dem Markt. Am Tag zuvor verfolgten schon zahlreiche Schaulustige die Vorbereitungen, die Ankunft und das Abladen der Glocken auf dem Markt. Dort konnten sie dann einen Tag lang ausgiebig bewundert werden. Auch am Montag interessierte es zahlreiche Pulsnitzer, wie die Glocken an einem Kran zum Kirchturm hinauf schwebten. Den Festgottesdienst zu Ostern hielt Landesbischof Jochen Bohl, dann läuteten die Glocken erstmals wieder. Nach diesen Umbauten und der Errichtung eines neuen Glockenstuhls aus Holz machte sich auch noch der Einbau einer neuen Holztreppe im Kirchturm 2008 erforderlich.
Mit schöner Regelmäßigkeit finden monatlich und zu besonderen Anlässen Orgelkonzerte und andere kirchenmusikalische Aufführungen statt. Dem Missionar Bartholomäus Ziegenbalg und dem Bildhauer Ernst Rietschel sind Gedenkkapellen gewidmet.